
Die Weltordnung - Das Mosaik

Das Titelbild des diesjährigen Domblatts zeigt ein besonders schönes Motiv aus dem Fußbodenmosaik des Domes, das in seiner Gesamtheit die Weltordnung des Mittelalters aus der Sicht des späten 19. Jahrhunderts verbildlicht.
umgeben von den großen Flüssen der christlichen Welt – Donau, Rhein, Seine und Tiber:
Drei Stufen über ihn erhöht, unmittelbar vor dem mittelalterlichen Hochaltar der Papst mit Personifikationen der vier Paradiesflüsse.

Während zu Seiten des Papstes die geistlichen und weltlichen Stände ihren Platz haben, flankieren den Kaiser allegorische Darstellungen der großen christlichen Nationen, dargestellt als thronende Frauengestalten, die jeweils ein Modell der Hauptkirche ihres Landes auf dem Schoß halten. Für Italien steht der Petersdom in Rom (Foto 1), für das Byzantinische Reich die Hagia Sophia in Konstantinopel (Foto 2), Spanien ist durch die Kathedrale von Santiago de Compostela vertreten (Foto 3) und die Kathedrale von Reims, die Krönungskirche der französischen Könige, symbolisiert Frankreich (Foto 4):

Die von einer Mauerkrone bekrönte Frauenfigur mit einem Modell der Kölner Kirche St. Gereon auf ihrem Schoß (Titelbild des Domblattes, oben), der bedeutendsten Kölner Stiftskirche nach dem Dom, trägt im Nimbus die selbstbewusste Inschrift SACRA COLONIA, ROMAE FIlIA – Heiliges Köln, Tochter Roms, und vertritt hier Deutschland.
Die Reinigung
In den vergangenen Monaten wurden erste Felder des Fußbodenmosaiks unter Einsatz eines besonderen „Waschautomaten“ mit integriertem Sauger gereinigt, der das zur Reinigung benötigte Wasser sogleich wieder absaugt, sodass durch eventuell eindringende Feuchtigkeit keine Schäden am Gipsbett des Mosaiks entstehen:
Dr. Klaus Hardering, Dombauhütte Köln
Fotos: J. Rumpach, M. Bräker, Dombauhütte Köln